Für mehr Umweltschutz: Zero Emissions
Spiegel der Seele, unerforschte Tiefe, gleichzeitig verschmutzt und geplündert: Nichts übt eine so anziehende Kraft auf den Menschen aus wie das Meer. Um auf die Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren, wurde im Jahr 2008 das Zero Emissions Projekt ins Leben gerufen, mit dem Ziel, das Bewusstsein für den Klimaschutz und die Meere zu stärken. Das Team von Zero Emissions möchte Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu ermutigen, mehr Zeit in der Natur zu verbringen. Ziel ist es, eine Leidenschaft für unsere Umwelt zu entfachen und dadurch ein größeres Interesse am Klimaschutz zu wecken. Doch was haben Rad- und Wassersport sowie Meeresschutz gemeinsam? Michael Walther, Kieler Umweltaktivist, kombiniert diese Themen seit vielen Jahren. Zwar ist Wasser sein bevorzugtes Element, doch bei seinem letzten Projekt musste er wider erwarten das Fahrrad einsetzen, das im Alltag sowie beim Thema Umweltschutz eine große Rolle für ihn spielt.
Lorenz im Interview mit Michael Walther
Lieber Michael, stell dich und deinen Weg nach Kiel doch bitte kurz vor.
Ich bin seit mehr als 15 Jahren mit dem Zero Emissions Projekt sehr aktiv und versuche das Thema der Klimakrise auf eine entspannte Art und Weise in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Ich möchte die Menschen dazu motivieren, Interesse und Neugier für die Natur zu entwickeln und die Umwelt zu schützen. Da passt das Thema “Fahrradfahren” natürlich hervorragend dazu. Ich kann leider nicht ausschließlich mit dem Rad zu den Projekten fahren. Aber ich würde zu jeder Zeit unterschreiben, dass es das beste Verkehrsmittel ist, das es gibt. Ich bin Wahlkieler, auf Norderney aufgewachsen, aber wohne seit mehr als zwanzig Jahren in Kiel und fühle mich sehr wohl. Ich empfinde die Stadt als sehr weltoffen mit vielen wunderbaren Menschen – die meisten Kieler*innen haben das Herz am rechten Fleck. Außerdem mag ich den Fakt, dass die Stadt immer fahrradfreundlicher wird.
Was hat es mit dem Zero Emissions Projekt auf sich?
Das Zero Emissions Projekt wurde 2008 gegründet, um den Klimaschutz weiter in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken. Mit unseren Wassersportaktionen motivieren wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu, mehr Zeit mit und in der Natur zu verbringen. Wir wollen Begeisterung für unsere Umwelt und damit ein Interesse am Klimaschutz schaffen. Denn nur so können wir unseren Planeten für die kommenden Generationen lebenswert erhalten. So war ich zum Beispiel mit dem Stand-Up-Paddle vor Grönland, bin von Basel nach Kiel gepaddelt – auf meiner letzten Reise für die UNESCO, nach Berlin, musste ich hingegen etwa 150 Kilometer spontan aufs Fahrrad umsteigen. Bei den kommenden Aktionen zieht es mich aber wieder aufs Wasser. Ich mache die Touren nicht nur zum Selbstzweck, sondern empfinde sie auch für mich persönlich als hilfreich, um aus meiner Bubble rauszukommen und auch die Medien auf Geschichten aufmerksam zu machen. Um meine Botschaft breit zu streuen, bin ich auch gern an Schulen in Kiel und im Umland unterwegs. Generell gilt für mich: Was wir machen, tun wir mit Inbrunst! Ich bin der festen Überzeugung, dass es für uns in Kiel als Meeres-und Klimaschutzstadt wichtig ist, dass wir uns um das Meer kümmern!
Damit kommen wir zu deinen kommenden Projekten. Was liegt dieses Jahr bei dir an?
Der Klimawandel und der Zustand der Meere hängen eng miteinander zusammen. So übernehmen die Ozeane bisher einen großen Teil des Temperaturanstiegs und haben uns damit in der Vergangenheit einen Puffer verschafft. Aktuell steigen die Temperaturen insbesondere im Nordatlantik besonders stark an. Um dies und die daraus folgenden Effekte genauer zu betrachten, werde ich im September eine Reise nach Island unternehmen. Mit Bildern und in einem Film möchte ich die Veränderungen dort einfangen, mit Menschen vor Ort über diesen Wandel sprechen und mir einen eigenen Eindruck davon verschaffen. Nach wie vor sind der Klimawandel und die gravierenden Auswirkungen auf unsere Meere für viele Menschen sehr abstrakt. Das versuche ich mit meinem kommenden Projekt zu verändern. Dabei spreche ich natürlich mit Wissenschaftler*innen vor Ort, aber auch mit Fischer*innen, Köch*innen oder Wassersportler*innen auf Island.
Richtig gut! Danke Michael!