SMILE24 – eine Blaupause für Deutschland

Wir sprechen mit verschiedenen Akteur*innen über das Mobilitätsprojekt SMILE24 und besuchen die Schlei-Region. Wir fragen uns: Wird das Projekt von NAH.SH in der Region bereits gut angenommen? Welche Schwierigkeiten gibt es und wo geht die Reise in den nächsten Jahren hin? Begleitet uns auf einem Ausflug, der uns staunen lässt und Tatsachen für die Mobilitätskonzepte von morgen schafft. 

ein Kommentar von Robert

Mobilität für alle: Mehr ÖPNV, bessere Infrastruktur und nachhaltige Radwege für eine klimafreundliche Zukunft. Einblicke in das Leuchtturm-Projekt SMILE24, das die Verkehrswende in der Schlei-Region vorantreibt.

Die Zukunft der Mobilität

Den ÖPNV stärken. Infrastruktur ausbauen. Mehr Radwege anbieten. Bessere Angebote schaffen. Bedarfsgerechte Mobilität für alle. Mit diesen Gedanken im Kopf fahren wir durch die Bundesrepublik – gerade bei den zurückliegenden Wahlen haben wir sehr viele von diesen Schlagworten auf diversen Wahlplakaten gesehen. Wir stellen uns die Fragen: Was würde die Umsetzung all dieser Versprechen in der Realität und auf den Straßen wirklich bedeuten? Welche Konzepte funktionieren und was ist praxistauglich? Für uns Radnutzer*innen geht es dabei nicht nur um gut ausgebaute Radwege, sondern im Sinne einer emissionsfreien Mobilität der Zukunft auch um die Stärkung der “Schiene”. Denn ein Verkehrsträger allein kann die "Auto-Dominanz" nicht durchbrechen. Fakt ist: Die Deutsche Bahn hat in Deutschland einen entscheidenden Einfluss auf die klimaschonende Mobilität von morgen. Spätestens seit der Fußball-Europameisterschaft und den Feedbacks der herumreisenden Fans wissen wir: Das ist noch ein weiter Weg. Nun wollen wir hier die Deutsche Bahn nicht an den Pranger stellen. Die Probleme hinsichtlich der maroden Infrastruktur und die Wurzeln dieses Übels sind hinlänglich bekannt und werden breit diskutiert. Die augenscheinliche Sackgasse hat aber Auswege und es gibt jede Menge Anlass zur Hoffnung. So viel ist sicher! Unsere Redaktion nimmt natürlich die Perspektive all derer ein, die tagtäglich im Arbeitsalltag, im Urlaub oder in ihrer Freizeit mit der deutschen Infrastruktur zu tun haben. Bei den Recherchen zu dieser Ausgabe sind wir auf das Projekt SMILE24 gestoßen. Was zunächst wie ein Ableger von Vergleichsportalen klingt, ist eine durch den Bund geförderte infrastrukturelle “Blaupause”, getragen von diversen Verbundpartnern in der Schlei-Region rund um Schleswig bis zur Ostsee. Mit einem Projektumfang von 38,5 Mio. Euro sollen die Menschen “rund um die Uhr mobil sein – ohne eigenes Auto”. So lautet das SMILE24-Versprechen. Die Idee dieses Leuchtturm-Projektes gefällt uns natürlich sehr! Denn eine solche Vision zu entwickeln und dann real mit den Menschen in der Region auszuprobieren, ist ein mehr als vernünftiger Ansatz. Das schauen wir uns selbstverständlich aus der Nähe an. 

Zuallererst fallen uns die klar sichtbaren Unterschiede zu anderen Regionen auf. Bikesharing außerhalb von Städten. Rot markierte Radwege. Klare Ausschilderung. Jede Menge E-Busse, die sogar die Fahrradmitnahme möglich machen, sind unterwegs. Es gibt Carsharing und wir sehen auch das ein oder andere NAH.SHUTTLE. Von dieser Sichtbarkeit des Angebotes sind wir überrascht und natürlich gleich angetan. Wir haben das Privileg, dass wir exklusiv durch die Gegend mit einem E-Bus gefahren werden. Wir fragen unseren Busfahrer Achim, ob sich durch dieses Projekt etwas getan hat und spürbar mehr Menschen diese Angebote nutzen? Er antwortet mit einem klaren “Ja!”. Allein durch die Tatsache, dass sämtliche Haltestellen, egal wie abgelegen, angefahren werden oder auf Abruf eine Shuttlefahrt möglich ist, kommt das Projekt wohl sehr gut bei den Leuten an. Das glauben wir sofort! Eine engere Taktung, einfache App-basierte Ticketbuchung, eine sinnvolle Kombination der Verkehrsformen und sogar ein Live-View, die anzeigt, wo das nächste Shuttle ist, unterlegen diese Wahrnehmung. Für die individuelle Weiterfahrt existieren an Knotenpunkten diverse Sharing-Angebote. Simpel. Natürlich braucht es dafür mehr Busse, mehr Züge, Aufstellflächen und Internet zum Abrufen der Pläne – aber mit politischem Willen und dem Vertrauen auf regionale Anbieter kann so eine Blaupause ein richtiger Anschub für die Mobilität von morgen sein. 

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