In Flensburg bei Schoof & Jensen
Oh, wie schön ist Flensburg! Wir besuchen die kreativen und technisch versierten Lastenradbauer von Schoof & Jensen, Nils und Gunnar, in ihren Produktionsräumen. Im Jahr 2021 gründeten die zwei visionären Köpfe, direkt nach ihrem Studium das Unternehmen Schoof & Jensen mit der Idee, kompakte Lastenfahrräder zu entwickeln. Nach zahlreichen Entwicklungsphasen und der Herstellung diverser Prototypen entstand der DOUBLEDEKKER – ein flexibles Lastenrad für alle! Heute ist das engagierte Team von Schoof & Jensen im Herzen von Flensburg am Nordertor ansässig. Mit ihrer Arbeit verfolgen sie das Ziel, die Welt ein Stück grüner zu gestalten und Fahrräder zu entwickeln, die sowohl Freude als auch Freiheit bieten. Ihr Motto lautet: ride hard, load smart.
Lorenz im Gespräch mit den Gründern von Schoof & Jensen: Gunnar und Nils.
“Vor dreieinhalb Jahren ging es bei uns los, dass wir die Idee für einen städtischen Güter- und Personentransport hatten. Mit unseren Konzepten wollen wir Lösungen für aktuelle und zukünftige Probleme der Mobilität bieten. Moderne Mobilität braucht mehr Innovationen und mehr Modularität. Während dieser Zeit haben wir schon einige Prototypen gebaut und geschweißt sowie Ideen miteinander durchgesprochen. Damals haben wir noch separat an unseren eigenen Ideen gearbeitet. Als wir dann begonnen haben, uns gemeinsam auf ein Bike zu konzentrieren, flossen unsere Synergien gemeinsam in ein Konzept. Das Konzept beinhaltet mit unserer Modularen Antriebsaufnahme die Möglichkeit, mit einem Rahmen sowohl ein E-Bike, als auch ein nicht elektrisches Fahrrad mit Tretlager oder aber auch Mittelgetriebe anzubieten. Unsere Fahrräder sind somit antriebsoffen, um den individuellen Bedürfnissen der Kund*innen gerecht zu werden. Dazu können wir das Bike mit entsprechenden Adaptern mit unterschiedlichen Sitzwinkeln ausstatten und damit die Ergonomie anpassen. Durch die klappbaren unteren Ladeflächen haben wir zudem die Möglichkeit, das Fahrrad sehr schlank zu gestalten – wir sind also grundsätzlich sehr bedarfsorientiert unterwegs. Wir können die Rahmen vorproduzieren und müssen uns zu Beginn noch nicht festlegen, was für ein Rad es letztendlich werden wird. Durch das Normmaß der Ladefläche eignet es sich zum Beispiel sehr gut für den Transport von Getränke- und Werkzeugkisten. Durch die obere Ladefläche bzw. das Ladesystem haben wir die Möglichkeit, zwischen einem Kindersitz, einer abschließbaren Alu-Kiste oder einer zweiten Ladefläche zum Beispiel für Sperrgut zu wechseln.
“Unser Ziel ist es, Mobilität nachhaltig zu gestalten. Was ist nachhaltiger als die Nutzung eines Fahrrads? Ein Fahrrad, das ein Leben lang hält! Außerdem schonen wir Ressourcen, indem wir recycelbare Materialien verwenden und ein einzigartiges Cargobike in Deutschland produzieren.”
Die Kurzfassung: Unsere Idee ist es, einen optimalen, unterstützenden Alltagsbegleiter in Form eines Lastenrads herzustellen, der uns in allen Lebenssituationen unter die Arme greift – darauf sind alle unsere Rahmen aufgebaut. In der Prototypen-Phase haben wir sehr viel selbst gemacht – und jetzt, wo wir in Serie gehen, versuchen wir nach Möglichkeit, mit lokalen Dienstleistungsunternehmen zusammenzuarbeiten. Wir arbeiten zum Beispiel mit regionalen Schweißern, Lackierern und Herstellern von Laser- sowie Kantteilen zusammen, die direkt nebenan sitzen. So versuchen wir nicht nur bei den Anbauteilen, sondern auch bei der Produktion darauf zu achten, dass wir in Deutschland bleiben. Natürlich präferieren wir die Lokalität direkt um die Ecke, sodass wir A Qualität gewährleisten und B kurze Lieferwege haben. Die Nähe erleichtert natürlich auch den Austausch, weil wir einfach kurz rüberfahren können, um über Dinge zu schnacken, statt sehr viele unpersönliche E-Mails hin und herzuschieben. Das funktioniert hier in Flensburg total gut für uns. Vom Lieferanten der Rohre über das Lasern der Rohre bis hin zum Schweißen, Lackieren und Montage ist alles national oder lokal. Langfristig würden wir gerne noch mehr Prozesse im Haus fertigen und die Produktion vergrößern – um dies zu erreichen, müssen wir in unserer Entwicklung den Weg zu den benötigten Maschinen und die Vergrößerung des Teams angehen. Wenn wir über die Serienproduktion sprechen, dann ist es unser Anspruch, dass wir sukzessiv wachsen wollen. Wir haben nicht den Anspruch, 2000 Räder vorzuproduzieren und diese dann irgendwie in den Vertrieb bringen zu müssen, sondern eben gesund und stetig zu wachsen. Wir beliefern bald unsere ersten Händler*innen im Ausland und haben mittlerweile auch ein paar Räder bei Rückenwind in Kiel stehen. Genauso wie sich unser Rad dem Alltag anpassen lässt, wollen wir uns als junges Unternehmen flexibel dem Markt anpassen. Wir sind durchaus daran interessiert, unsere Reichweite in der DACH-Region und in Skandinavien auszuweiten. Mit dem Rahmen haben wir ein gutes Fundament gelegt, um auch in Zukunft bestmöglich auf die Bedürfnisse unserer Kund*innen einzugehen.”
“Ja, wir können auch einen Gepäckträger montieren. Das ist die häufigste Frage, die wir gestellt bekommen. Das Anbaupotenzial für Add-ons ist noch nicht erschöpft!”