Böttcher - Von Wesseln in die Welt

Der Name Böttcher gehört zu Heide wie der Marktplatz. Zurückzuführen ist das Unternehmen auf Johann Heinrich Böttcher, der 1851 in Heide ein „Manufakturgeschäft“ gründete. Die Marke Böttcher steht für deutsche Qualitätsarbeit und bietet mit der Produktwelt eine breite Palette an E-Bike, Gravel, Reise- und Trekkingrädern. Besonders stolz ist die Marke auf die Tatsache, dass die Fahrräder in Handarbeit in Wesseln entwickelt und gefertigt werden und eine breite Zielgruppe mit ihren individuellen Manufakturrädern anspricht. Die Sonne im Gesicht, der Wind in den Haaren und die Erde unter den Reifen – mehr braucht es nicht. Wir erkunden gemeinsam mit dem Böttcher-Team den Standort in Wesseln – denn wir lernen schnell, dass in Wesseln nicht nur Räder verkauft, sondern auch produziert werden. Danke für den Blick hinter die Kulissen!


Robert und Lorenz im Gespräch mit Kristin, Laura und Sören aus dem Marketing- und IT-Team, von der Böttcher Fahrräder GmbH

Robert und Lorenz im Gespräch mit Kristin und Laura, dem aus Marketing-Team der Böttcher Fahrräder GmbH, am Produktionsstandort in Wesseln.

Hallo Kristin, gib uns bitte gern einen kleinen Einblick ins Unternehmen.


Wir befinden uns aktuell am Standort Wesseln bei Heide im Kreis Dithmarschen. Die BöttcherFahrräderGmbH ist einer der ältesten Fahrradgroßhändler und Fahrradhersteller Deutschlands. Zur BöttcherFahrräderGmbH gehören zum einen unsere eigene Fahrradmarke Böttcher, wir vertreiben aber auch andere Marken wie zum Beispiel Grecos, GrecosKids und Superior. Das Besondere ist, dass wir hier nicht nur die Fahrräder verkaufen und vertreiben, sondern auch produzieren. Wir haben eine hauseigene Produktentwicklung und Manufaktur, in der die Fahrräder von der Pulverbeschichtung bis zum fertigen Endprodukt gebaut und an die Händler*innen ausgeliefert werden. Die Rahmen und Anbauteile kommen nicht von uns, sondern von namhaften Hersteller*innen. Bei unseren High-End Modellen aus Titan greifen wir zum Beispiel auf einen Rahmenhersteller in Italien zurück. Unsere Evolution-Rahmen werden in Tschechien aus britischem Reynolds-Stahl hergestellt. Wir versuchen viel in Europa herzustellen, aber bei allen Komponenten ist das derzeit noch nicht möglich.

Du hast die Böttcher Manufaktur eben schon angesprochen. Wie viele Fahrräder pro Jahr produziert ihr selbst?

Pro Jahr stellen wir ca. 6000 Böttcher Fahrräder her, dazu kommen noch die Fahrräder, die wir hinzukaufen und dann vertreiben. Insgesamt arbeiten hier in der Manufaktur als auch im Einzelhandel, Einkauf, Marketing, Außendienst in ganz Deutschland, Vertrieb etc. 120 Mitarbeiter*innen.

Laura, du arbeitest im Social Media-Team bei der #BöttcherFahrräderGmbH. Wie sieht dein Berufsalltag aus?

Ich finde es super cool, weil gerade dieser Bereich immer mehr hergibt. Dadurch, dass wir nicht nur Böttcher, sondern auch die Lifestyle-Marke Grecos anbieten, ist die Kommunikation sehr abwechslungsreich und spannend. Die Fahrradindustrie ist so vielseitig, dass ich immer wieder neue Perspektiven einnehmen kann. Es ist toll, dass wir so nah an der Manufaktur arbeiten, weil so alle Ideen gemeinsam umgesetzt werden.

Kristin, was macht für dich das Arbeiten bei der BöttcherFahrräderGmbH aus?

Trotz unserer Größe bleibt für mich persönlich der Charakter eines Familienunternehmens hängen. Viele unserer Kolleg*innen kommen von hier oder sind seit Jahren im Unternehmen. Dass das Unternehmen bis heute familiengeführt wird und eine tiefe Verwurzelung in der Region hat, spürt man sehr. Das Team und meine Kolleg*innen schätze ich sehr – das zieht sich durch die gesamte Firma. Jeder kann seinen Bereich finden und sich verwirklichen. Dafür durchlaufen auch unsere Azubis einmal die gesamte Firma, um ihren Platz zu finden. Wenn man einmal hier Fuß gefasst hat, dann sind die meisten wirklich sehr lang im Unternehmen. Sogar ein 50-jähriges Firmenjubiläum ist nicht unüblich! Das ist absolut beeindruckend!

Sören, wie lange bist du schon dabei?

Tatsächlich seit 16 Jahren! Ich bin damals nach der Schule direkt zu der Böttcher Fahrräder GmbH. Nach meiner Ausbildung bin ich im Bereich IT und E-Commerce quer eingestiegen. Ich habe mich auch lange Zeit um das Sponsoring gekümmert. Aktuell kümmere ich mich um E-Commerce und Digitalisierung im Unternehmen. In den vergangenen Jahren habe ich extrem gemerkt, wie sich die Fahrradbranche verändert hat. Alles ist viel schnelllebiger, aber auch technisch versierter – gerade im E-Bike Bereich. Es gab zu meiner Anfangszeit noch keinen Fahrradkonfigurator, keine eigene Pulverbeschichtung, viel weniger Räumlichkeiten, längst nicht so einen großen Fuhrpark wie aktuell, ca. 80 Mitarbeiter*innen, im Außendienst haben wir unsere Aufträge mit Zettel und Stift notiert – mittlerweile wird mehr als die Hälfte vom Gesamtumsatz online generiert. Passend dazu hat sich der Konfigurator weiterentwickelt, denn wir wollen den Händler*innen online so viele Möglichkeiten wie möglich geben, dass sie auch wieder Zeit sparen können. Mich hat die Zeit definitiv geprägt – ich musste mich zu Beginn erstmal durch unser Sortiment wühlen. Wir haben rund 16.000 verschiedene Fahrradteile im Lager! Fahrradfahren ist mehr als nur draufsetzen und losfahren! Ich war damals ziemlich froh, dass ich im Laden, in der BöttcherRadwelt, meine Ausbildung machen konnte und beratend zur Seite stand. So bekommt man eine ganz andere Praxis.

Welches aktuelle Projekt liegt derzeit auf eurem Schreibtisch?

Ein wichtiger Termin für uns im Kalender ist natürlich immer die Eurobike-Messe. In diesem Jahr sind wir gemeinsam als Team mit dem Fahrrad von Heide nach Frankfurt am Main gefahren – wir als Presseteam fahren dann als Versorgungstrupp mit dem Auto hinterher und begleiten das ganze Abenteuer redaktionell und für Social Media.

Wie blickt ihr als Marketing-Team derzeit auf die Radbranche und worauf legt ihr besonderen Wert?

Wir bemerken, dass in der Branche viel besser zusammengearbeitet wird als noch vor ein paar Jahren. Wir treffen uns immer häufiger mit unseren Hersteller*innen und kommunizieren viel mehr Insights und Kooperationen nach außen. Social Media ist ein riesiger Teil unserer Arbeit geworden. Die Branche an sich wird diverser und zeigt viel mehr Frauen im sportlichen Kontext. Das ist uns auch wichtig!

Die Corona-Pandemie liegt jetzt schon ein wenig hinter uns – wie hat sich aus eurer Sicht die Situation stabilisiert?

Während der Pandemie war wirklich eine Ausnahmezeit, in der die Fahrradbranche klar profitiert hat. Der Rückgang fühlte sich natürlich erstmal schwierig an. Aber, wenn man sich betrachtet, wie sich die Fahrradbranche ohne die Pandemie wahrscheinlich entwickelt hätte, können wir den Ist-Zustand gut annehmen. Einiges muss sich noch einpendeln, aber wir sind zuversichtlich.

Vielen Dank an euch!

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