Make a difference – mit Mario Rodwald

Mario Rodwald ist mehr als nur der erfolgreichste deutsche Kitesurfer aller Zeiten – er ist Visionär, Naturliebhaber und Lokalpatriot. Mit seinem nachhaltigen Kiteboard-Label KOLD shapes und der langjährigen Partnerschaft mit den Stadtwerken Kiel zeigt er, wie Klimaschutz, Unternehmertum und Wassersport Hand in Hand gehen können. „Wir alle stecken im Dilemma bezüglich des eigenen ökologischen Fußabdrucks“, sagt Mario. Umso wichtiger ist es, mit gutem Beispiel voranzugehen, Verantwortung zu übernehmen und Teil der Lösung zu sein. Die Stadtwerke Kiel und Mario sprechen dabei die gleiche Sprache: Sie setzen auf saubere Strände, regionale Energie und echte Veränderung – direkt vor unserer Haustür. Ein starkes Team für eine nachhaltige Zukunft.

Mit dem Wind aufgewachsen – Mario Rodwald, Kitesurfer, Unternehmer und Naturliebhaber, zwischen Kieler Küste, Nordsee und nachhaltiger Vision. © Mario Rodwald

Lorenz im Interview mit Mario Rodwald

Hi Mario! Magst du dich unseren Leser*innen einmal kurz vorstellen? Wer bist du, was machst du – und wie kam es dazu?

Hey, ich bin Mario Rodwald, 34 Jahre alt, geboren in Kiel – und draußen zu Hause. Meine große Leidenschaft gilt dem Kitesurfen, mittlerweile aber auch dem Wellenreiten, Gleitschirmfliegen und Radfahren. Schon mit zwölf Jahren stand ich bei meinen ersten Kitesurf-Wettkämpfen am Start. Aus dem Hobby wurde schnell Berufung: Ich hatte das Glück, als Profi-Kitesurfer um die Welt zu reisen – und das bis heute. Mein Zuhause bleibt der Norden, denn hier finden sich einige der besten Reviere Europas. Mit meinem Unternehmen KOLD shapes habe ich auch viele andere Spots in Nordeuropa kennengelernt – von Norwegen über die Dänemark bis nach Litauen. Im Winter arbeite ich eher im Hintergrund: Produktentwicklung, Marketing, Logistik. Ein vielseitiger Job, der mir immer noch unglaublich viel Freude macht.

© Mario Rodwald

Dich treibt mehr an als nur der Sport – was bedeutet dir das Kiten heute, wenn du auf deine Karriere zurückblickst?

Wenn ich an meine Jugend denke, als ich angefangen habe, Worldcups zu fahren, ging es vor allem um höher, schneller, weiter. Mehr Tricks, mehr Action, mehr Erfolge. Aber irgendwann, so gegen Ende meiner Zwanziger, habe ich gemerkt: Der Sport ist mehr als das. Für mich wurde das Naturerlebnis immer wichtiger. Ich erinnere mich gut an ein Worldcup-Event in China – das musste unterbrochen werden, weil zu viel Plastikmüll im Wasser trieb. Oder auf den Kanaren: Da schwammen riesige Planen von Gewächshäusern im Meer. Das waren Erlebnisse, die sich eingebrannt haben. Spätestens bei einer NDR-Reportage auf Island, bei der ich als Kitesurf-Europameister mitgewirkt habe, hat sich mein Blick verändert. Der Beitrag trug den Titel “Kitesurfen durch die Gletscher” – für mich ein echter Lebenstraum. Doch mitten in dieser atemberaubenden Landschaft wurde mir klar, wie viel auf dem Spiel steht: Klimawandel, Nachhaltigkeit, Meeresverschmutzung – das sind Themen, die mich seitdem begleiten. Noch ernüchternder war dann ein weiterer Dreh mit dem NDR: “Plastik in jeder Welle – Surfen in der Müllhalde Meer.” Für diese Doku begab ich mich auf einen Roadtrip entlang der norddeutschen Küste. Und obwohl die Strände auf den ersten Blick oft sauber wirkten, zeigte sich beim genaueren Hinsehen: Der Eindruck trügt. Nach der Doku habe ich für mich beschlossen: Ich will nachhaltiger produzierte Boards fahren. Ich wollte wissen: Geht das nicht auch anders? Und so habe ich meine eigene Firma gegründet: KOLD shapes. Seitdem ist sie ein großer Teil meines Lebens. Ich glaube, alle, die regelmäßig draußen unterwegs sind – egal ob auf dem Wasser oder mit dem Rad – spüren diese Verbundenheit zur Natur. Und sie spüren auch, dass sich unser Spielplatz verändert. Klar hören wir manchmal den Vorwurf, Kitesurfen schade der Umwelt. Aber eigentlich sind wir doch genau die Gruppe, die sie schützen und erhalten will. Niemand von uns will vermüllte Meere. Wir wollen diese Orte erhalten – für uns und für die, die nach uns kommen. 

Für die NDR-Doku „Plastik in jeder Welle“ reiste Mario Rodwald entlang der norddeutschen Küste – und entdeckte zwischen Traumstränden und Surfsessions eine unschöne Wahrheit. © Mario Rodwald

Nutzt du die Reichweite, die du dir durch den Sport aufgebaut hast, auch, um deine Firma und nachhaltige Themen sichtbarer zu machen?

Definitiv – genau dafür nutze ich meine Reichweite. Ich habe KOLD shapes so aufgebaut, dass die Firma am besten läuft, wenn ich das tue, was ich liebe: auf dem Wasser sein. So erreiche ich viel mehr Menschen als vom Schreibtisch aus. Die Idee war von Anfang an, die nachhaltigsten Kiteboards Europas zu bauen – mit CO₂-Offsetting, Holzkern, Flachsfasern und recyceltem Carbon. Wichtig ist mir dabei vor allem Langlebigkeit: Statt jährlich jedes Modell neu zu veröffentlichen, bringen wir nur alle vier Jahre ein wirklich durchdachtes Update heraus. Unsere Kund*innen wissen das zu schätzen – viele investieren irgendwann in ein weiteres Produkt, weil sie ihr Board lieben. Besonders stolz bin ich auf unsere Community: Der Austausch am Strand, gemeinsame Sessions – das ist einfach ein großartiges Miteinander.

Hast du das Gefühl, dass Nachhaltigkeit innerhalb der Community an Bedeutung gewinnt?

Nachhaltigkeit gewinnt in der Community definitiv an Bedeutung – das spürt man. Gleichzeitig bleibt “Green Washing” ein Thema. Auch wir Kitesurfer*innen sind nicht frei von Widersprüchen – wir reisen dem Wind hinterher, im Sommer in Schleswig-Holstein, im Winter vielleicht nach Südafrika. Wir sollten uns also nicht unrealistisch als nachhaltigste Community darstellen. Aber wir drehen an den Stellschrauben, die wir beeinflussen können: weniger Müll am Strand, Fahrgemeinschaften, ein bewussterer Umgang mit unseren Ressourcen. Der Blick wird reflektierter – und das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Am meisten freut es mich, wenn ich sehe dass unsere ersten Boards aus dem Gründungsjahr noch immer im Einsatz sind!

© Mario Rodwald

Gibt es einen Herzenswunsch, den du dir in nächster Zeit erfüllen möchtest?

Ich würde mir wünschen, dass alle Menschen genervt die Augen rollen – aber im positiven Sinne. Nämlich dann, wenn es um Themen wie Meeresverschmutzung und Recycling geht, weil sie so präsent sind, dass sie einfach schon wissen wie sie einen Impact haben können. Dass sie längst in allen Köpfen angekommen sind. Das wäre schön. Mein Herzensprojekt bleibt weiterhin meine Firma – da steckt so viel von mir drin. Gleichzeitig habe ich noch ein zweites Projekt in der Pipeline, das ebenfalls mit Umweltschutz und Wasser zu tun hat. Mehr kann ich dazu gerade noch nicht verraten, aber: Man darf gespannt sein.

Wir alle stecken im Dilemma bezüglich des eigenen ökologischen Fußabdrucks – aber wer Reichweite hat, sollte mit gutem Beispiel vorangehen und tun, was er kann.
— Mario Rodwald

Die Stadtwerke Kiel begleiten dich bereits seit vielen Jahren als starker Partner. Teilt ihr gemeinsame Werte?

Absolut. Die Stadtwerke Kiel sind jetzt schon seit acht Jahren ein verlässlicher Partner an meiner Seite – und wir sprechen definitiv dieselbe Sprache, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Natürlich stehen sie vor ganz anderen Herausforderungen als ich mit meiner Kite-Firma – aber genau deshalb finde ich es so stark, wie sie sich aktiv mit den Themen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes auseinandersetzen. Egal, ob es das neue Gasmotorenheizkraftwerk, das den CO₂- Ausstoß um 70 Prozent reduziert hat, ist, oder aber jetzt die aktuellen Planungen zu den Großwärmepumpen an der Kieler Förde sind – oder aber Themen wie die Ökostromprodukte, die E-Mobilität, oder beispielsweise die Bienenwiesen. Das ist schon konsistent. Ich durfte einige dieser Projekte begleiten – und sehe, welchen Impact dieser lokale Partner auf die Region hat. Denn: Wir alle brauchen Energie. Auch in meinem Sport gibt es viele Stellschrauben. Natürlich geht’s darum, das Material nachhaltiger zu produzieren. Aber auch um die Frage: Wie komme ich zum Spot? Wie kann ich lokal aktiv sein? Es gibt in Norddeutschland tolle Kite-Clubs, die gemeinsam mit den Stadtwerken Beach Clean Ups veranstalten – solche Aktionen finde ich großartig. Ein Projekt, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war „Emissionsfrei um Schleswig-Holstein“: Gemeinsam mit dem Spitzenwassersportler Michael Walther haben wir das Bundesland mit SUP, Kite und E-Auto umrundet – nahezu emissionsfrei. Es ging darum, Aufmerksamkeit für Klima- und Umweltschutz zu schaffen. Hier vor der eigenen Haustür ist es eigentlich am schönsten – deshalb bin ich umso dankbarer, dass die #Stadtwerke Kiel mich bei all meinen Ideen begleiten und ich ihre Botschaft mittragen darf.

Britt Mielke – PR-Referentin Stadtwerke Kiel AG

„Klima- und Umweltschutz stehen für die Stadtwerke Kiel oben auf der Agenda. So treiben wir die Energiewende weiter voran und planen, Strom und Fernwärme spätestens im Jahr 2035 vollständig klimaneutral zu erzeugen. Grundlage hierfür sind unter anderem der Bau von Großwärmepumpen sowie der Umbau der Gasmotoren in unserem Küstenkraftwerk auf den Betrieb mit Wasserstoff. Doch wir verstehen unter nachhaltigem Handeln nicht nur Engagement im Bereich des Umweltschutzes, sondern fördern auch im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit. Deshalb engagieren wir uns vielfältig in Gesellschaft und Umweltschutz. Auch eine nachhaltige Unternehmenskultur gehört dazu. Wir sind überzeugt, dass nur ein ganzheitlicher Blick die Dinge nach vorn bringt und für ein lebenswertes Morgen sorgt.“

Wenn du in Kiel bist – wie bewegst du dich am liebsten fort?

In Kiel bin ich fast nur mit dem Rad unterwegs. Klar, ich habe einen Van – als Kiter geht’s nicht ohne – aber den lasse ich meistens stehen. Die Parkplatzsituation ist einfach zu nervig. Stattdessen nutze ich mein Rad, diesen Sommer will ich mich auch endlich mit Klickpedalen und Rennrad ausprobieren. Was ich an Kiel besonders schätze: Die Rad-Community ist großartig! Man findet immer jemanden für eine spontane Runde – beste Voraussetzungen direkt vor der Haustür.

Vielen Dank für das Gespräch, Mario!

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Läuft wie geschmiert mit antidot!

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Happy Release WE RIDE KIEL #10!