Die Radbude

“Our icon and infamous godfather of brevet riding!”, sagen Freund*innen über den leidenschaftlichen Radfahrer und Radladenbesitzer Tobit. Seit zwölf Jahren bietet der Radenthusiast in seinem Radladen “Radbude” individuell aufgebaute Räder und Servicearbeiten an. In diesem Kleinod findest du individuelle Räder verschiedener Marken, darunter beliebte Modelle. Erfahrt, warum Tobit sich bewusst für die Alleinführung seines Ladens entschieden hat und welchen Fahrradtypen seine Leidenschaft gilt. Taucht gemeinsam mit uns ein in eine Welt, in der nicht nur Räder verkauft werden, sondern Geschichten und Abenteuer auf zwei Rädern entstehen.

Zoe im Interview mit Tobit Linke

Hallo Tobit, gib uns doch bitte einen Einblick in dein Ladenlokal Radbude? 

Hey, ich bin Tobit Linke und wir sind hier in der Radbude in der Dortmunder Nordstadt. Den Laden gibt es jetzt seit zwölf Jahren, angefangen habe ich zwei Häuser weiter auf 17 Quadratmetern – mittlerweile ist es etwas größer. Wir befinden uns übrigens in einer alten Backstube. Ich arbeite hier alleine ohne Angestellte und habe an vier Tagen die Tür geöffnet. Jede*r kann reinkommen, Sachen kaufen oder einfach nur rumgucken. Ich verkaufe Fahrräder und Anbauteile und mache in einem gewissen Umfang Servicearbeiten. Mein Schwerpunkt sind im weitesten Sinne Reiseräder. Mittlerweile sind die häufigsten Kund*innenwünsche Gravelbikes und Räder mit Schutzblechen, Gepäckträgern und so weiter. Das sind die Räder, die am meisten über die Theke gehen. Das sind immer individuell aufgebaute Räder verschiedener Marken, ab und zu mal ein Komplettrad, um auch ein bisschen günstigere Preispunkte bedienen zu können. 

Ich bediene fast alles außer E-Bikes und Federungselemente. Gerade im Bereich E-Bike veralten Modelle ja auch sehr schnell. Diese ganzen Modellwechsel sind mittlerweile so schnell, das mache ich nicht mit. Einige der Rahmen, die hier hängen, sind schon ein paar Jahre alt. Also was das angeht, bin ich vielleicht noch etwas konservativer, aber wenn du bei mir ein Fahrrad kaufst, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich dein Rad auch nach zehn Jahren immer noch wieder fit kriege. Es gibt ein paar Marken, bei denen ich auf der Website als Händler gelistet bin, aber meistens bestelle ich das, was der Kunde braucht und haben will. Das beliebteste Modell der letzten Jahre war das Surly Cross-Check, das es jetzt leider nicht mehr gibt. Letztes Jahr waren die Lastenräder von Omnium ganz groß, da habe ich jetzt aber gerade keine da, weil die auch immer viel Platz wegnehmen. Ansonsten mache ich noch Laufradbau – und das dann auch für E-Bikes. Das ist ja leider ein recht häufiges Problem, dass die dazugehörigen Laufräder den Belastungen eines E-Bikes nicht so gut standhalten. 

Nimmst du insoweit eine Veränderung wahr, als dass mehr Leute herkommen oder mittlerweile andere Ansprüche an ihre Räder haben?

Ich kann schon sagen, dass mehr Menschen vorbeikommen. Viele Teile werden noch häufig im Internet gekauft, aber oft kommen die Leute ergänzend auch hierher, weil sie dann mal das Lenkerband oder die Griffe anfassen können. Gerade auch Leute, die Interesse an alten Rennrädern haben, Singlespeed-Enthusiast*innen oder Fahrradfans, die etwas restaurieren wollen. Die Leute gewöhnen sich im kleinen Maße daran, dass man Sachen im Laden da hat. 

War es eine bewusste Entscheidung für dich, den Laden allein zu führen?

Man hat gewisse Freiheiten, wenn man so was hier alleine macht. Natürlich sind bezahlter Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bei einer Anstellung etwas Tolles, aber Angestellte bzw. die Verantwortung für sie schränken natürlich auch ein. Wenn es klein genug ist, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Während der Corona-Pandemie habe ich zum Beispiel erstmal ein Jahr lang nur verkauft, was ich im Laden hatte und habe keine neue Ware zugekauft. So kann man die Kosten erstmal niedrig halten, aber das ist mit Personal oder einer größeren Fläche eher nicht möglich. 

Welcher Fahrradtyp bist du?

Ich fahre gern auf Langstrecken und bevorzugt Brevets – diese seit mehr als 15 Jahren. Zum Rad gekommen bin ich über Touring, Urlaube und Wochenendausfahrten mit dem Mountainbike. Bikepacking würde man es wohl heute nennen. Das, was hier an Rädern steht, sind nicht nur Kund*innenwünsche, sondern alles ist so, dass es auch meinen persönlichen Ansprüchen genügt.

Was ist so das speziellste Rad, das es bei dir im Laden bisher gab?

Ich habe einige Tandems, die ich versuche an die Kund*innen zu bringen, die nehmen aber auch viel Platz weg. Letztes Jahr hatte ich auch ein Lastenrad für Kinder, das war sicherlich das ungewöhnlichste Rad bisher. 

Vielen Dank, Tobit.





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